Gründungsversammlung
Der seinerzeitige Vorunterricht gab den Anstoss, einen Turnverein zu gründen. So kam es 1957 zur Gründungsversammlung im Restaurant Bahnhof, Burgistein. Als ratgebende Personen wurden die Herren Otto Stalder und Walter Jaussi beigezogen, wobei der Erstgenannte als Tagespräsident amtete. In den Vorstand wurden gewählt: Otto Brunner als Oberturner, Martin Stähli als Präsident, Werner Aebischer als Sekretär, Peter Stalder als Kassier, Arnold ltten als Beisitzer. Als weitere Gründungsmitglieder wurden eingetragen: Karl Däppen, Albert Grädel, Erwin Käser, Gottfried Käser und Hans Probst.
Am 11. Dezember 1957 erfolgte die Aufnahme in den Westamtturnverband. An der gleichen DV wurden sie zur Uebernahme des Turntages 1958 beauftragt. Der TV wurde dem Oberländischen Turnverband angeschlossen.
Werdegang in groben Zügen bis 1991
Als Turnraum diente zuerst die Einfahrt der unteren Oele, bis der Raum in der Grastrocknungsanlage benutzt werden konnte. Geturnt wurde Dienstag und Freitag von 20 - 22 Uhr. Der Oberturner setzte vorderhand. auf die Geräte Barren und Pferd, welche die Schulbehörde zur Verfügung stellte, bis dann eigene Geräte angeschafft werden konnten. Durch Fronarbeit der Mitglieder entstand an der Gürbe eine Weitsprunganlage. Die erste Turnbekleidung war ein grünes Trikot, schwarze Hosen mit seitlichen roten Streifen. Die erste Turnfahrt führte den TV auf den Chutzen, Belpberg.
Die Mitgliederbeiträge wurden monatlich eingezogen. Bei Absenzen im Turnen wurden Bussengelder einkassiert. Um die Finanzlage zu stärken, wurden bereits im 1958 ein Bunter Abend und ein Theater lanciert.
Aus dem Kassenbuch ist zu entnehmen, dass am 23. Mai 1958 ein Kunstturnerbarren, ein Pferd und ein Schwedensprungbrett für zusammen Fr. 1022.20 erstanden wurde. Ein Apellbüchlein kostete damals Fr. 3.-- Ferner ist zu entnehmen, dass Startgelder für ein Quer durch Thun und Kant. Leichtathletik-Tage bezahlt wurden. Bei Sport-Hollenweger in Thun wurden am 15. Dezember 1958 Turnbänder für Fr. 75.-- beschafft. Ausgaben für Statutendruck wurden mit Fr. 15.-- verbucht.
Am 4. September 1959 wurden Prämien für Versicherung der Jugendriege mit Fr. 5.-- ausgegeben. Im Herbst 1959 fand ein Ausflug nach Bönigen statt.
Anfangs der 60iger Jahre wurde das Training auf das Schulareal Weierboden verlegt. Bei Schlechtwetter standen die sogenannten „Küche und Gänge“ des Schulhauses zur Verfügung. Im Juni 1960 wurden Festkarten für ein Oberl. Turnfest gekauft.
1961 - 1963 wurden unter anderem Geländeläufe in Kirchberg, Bern, Burgdorf, Köniz und Lengau absolviert.
Mangels an Wettkämpfern wurde beschlossen 1963 nicht am Eidg. Turnfest teilzunehmen.
1964 zahlte ein Aktivmitglied Fr. 6.-- Jahresbeitrag. Im gleichen Jahr am Bunten Abend kostete der Eintritt Fr. 3.50, ein Tombolalos Fr. -.30, ein gutes Tanzorchester Fr. 320.--.
Im Juni 65 konnte das Oberl. Turnfest in Gstaad bestritten werden.
1966 organisierte der Turnverein einen Geländelauf. Der Gedanke zu einer eigenen Vereinsfahne kam auf und stoss auf gutes Echo. Ein Fahnenfonds wurde eröffnet und mit Einlagen genährt.
1966 wurde der Auftrag zur Herstellung der noch heute gültigen Fahne erteilt. Im darauf folgenden Jahr fand die würdige Fahnenweihfeier mit Musikklängen auf der Schulanlage Weierboden statt. Als Patensektionen wirkten der TV Blumenstein und der TV Seftigen mit. Dem Feierakt vorab ging ein bunter Umzug von der Linde aus. Zu Fuss oder zu Pferd gings Richtung Weierboden. Die Turnerschar im weissen Gewand freute sich und war stolz auf die neue und erste Fahne. Die Ehre des ersten Fähnrichs wurde Jakob Stähli zuteil.
Ein turnerischer Höhepunkt bildete 1970 das Kant. Turnfest in Langenthal. Mit sehr guten Noten kehrte die Turnerschar heim.
Anfangs der 70iger Jahre traten verschiedene bisherige aktive Turner zurück. Es entstand eine Lücke an Wettkämpfern um an den Turnfesten mitzumachen. Mit Fleiss und Beständigkeit wurde an der Basis mit jüngeren Turnern aufgebaut. Der Oberturner Fritz Gerber hat dafür gesorgt.
Der Neubau der MZA Burgistein 1980 gab zusätzlichen Auftrieb im Turnwesen und im Verein. Eine Männer- wie auch eine Damengruppe nahm das Training in der neu erstellten Turnhalle auf.
Der TV genehmigte anlässlich der ausserordentlichen HV vom 15. September 1981 neue Statuten. Der Weg einer Gründung der DR und der MR als Untersektion stand somit nichts mehr im Wege. Mit Freude wurde die Damenriege wie die Männerriege per 1. Januar 1982 in den TV aufgenommen.
In Art. 2 der Statuten steht: Der TVB bezweckt die allseitige körperliche Ausbildung seiner Mitglieder im Rahmen des STV. Der TV will mit der Förderung und Verbreitung des Turnens für Jung und Alt zur Hebung der Volksgesundheit beitragen. Der TV födert die entsprechenden Ausbildungs- und Wettkampfmöglichkeiten. Der Verein pflegt die Kameradschaft und Geselligkeit unter seinen Mitgliedern.
1981 durften wir den Oberl. Kunstturnertag organisieren.
1982 stand das Turnermotto auf Jubilieren. Der Verein feierte unter Leitung des OK-Präsidenten Kurt Kunkler das 25-jährige Bestehen mit einem dreitägigen Jubiläumsfestin der neuen MZA, zusammen mit dem Skiklub, welcher das gleiche Jubiläum feierte. Die Delegierten des Oberl. Turnverbandes tagten im gleichen Jahr bei uns.
Ein neuer Schaukasten konnte 1984 in der Rest. Linde eingebaut werden. Die Nachwuchsförderung trug Früchte. Die Mitgliederzahlen wuchsen an.
Die Jugendriege wurde 1985 aufgeteilt in eine Mädchen- und eine Knabenriege. Ab Herbst 85 wird während dem Wintersemester das KiTu-Turnen eingeführt. 1988 folgte zusätzlich das MuKi-Turnen dazu.
Seit 1979 wurden die Verbands- und Bern. Kantonalturnfeste ununterbrochen Jährlich zur Freude am Turnen von den Aktiven bestritten. Mitmachen hat Priorität. Jedermann hilft mit, gemeinsame Turn-Ziele zu erreichen. 1984 konnte das für unseren Verein erste Eidg. Turnfest bestritten werden. Winterthur war Austragungsort. Das Walliser Kantonalturnfest 1986 bleibt ebenfalls in bester Erinnerung. 1987 war das Jahr der Anschaffung der neuen Vereinstrainingsanzüge. Das Trainerfest gelang zur besten Zufriedenheit aller.
1990 durften wir die Oberl. Turnveteranen bei uns beherbergen. Ein Plauschsporttag wurde lanciert und durchgeführt. Jährlich werden vereinsintern Jahresriegenmeisterschaften absolviert, die Westamtturntage bestritten oder auch organisiert, sofern es an unserer Reihe ist. Mit den Jugendriegen werden jährlich regionale Starts an Wettkämpfen gefördert. Die Anmeldungen für das diesjährige Eidg. TF versprechen einiges. Ueber 44 Turner und Turnerinnen aus der Aktivsektion, Männerriege und der Damenriege sind angemeldet. Das Tätigkeitsprogramm umfasst auch dieses Jahr den Bunten Abend, die Turnfahrt, gesellige Anlässe wie Brätliabend, Jass- oder Kegelabend.
Verschiedene ungenannte Turner/innen haben in all den Jahren vieles fürs Turnen und für den Verein geleistet, welchen wir zu Dank verpflichtet sind. Wo Freude ist, ist auch immer ein Weg in die zukünftige Vereinsgeschichte!
Die vorliegende abgefasste Kurzgeschichte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Abfasser: W. Hauri, im März 1991